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· Pressemitteilung

An Stoffhund wird stabile Seitenlage trainiert

Bild: Nicole Zerrath / BNN
Ausbildungsleiter Manuel Hauck (links) zeigt an Stofftieren, was beim Verbinden zu beachten ist. Links befindet sich ein Hund in möglicherweise lebensrettender Position.

Erste-Hilfe-Kurs für Vierbeiner feiert im Rastatter DRK-Haus Premiere: Experte gibt Tipps für Notfälle

Aus der Hundeschnauze quillt Schaum, die Hinterläufe sind von einem Ast durchbohrt, der ganze Tierkörper versteift sich — das alles sind Situationen, von denen sich jeder Hundehalter wünscht, sie nie erleben zu müssen. Auf diese Vorstellung kann man mit Verdrängung reagieren und darauf hoffen, nie selbst in eine derartige Lage zu geraten. Man kann sich aber auch aktiv darauf vorbereiten, um im Ernstfall dann die richtigen Schritte unternehmen zu können. Wer sich für die zweite Strategie entscheidet, kann einen Erste-Hilfe-Kurs für Hunde besuchen.

Was drin steckt, bleibt drin!

Ausbildungsleiter Manuel Hauck, über den Umgang mit Fremdkörpern

Die Rastatter Ortsgruppe des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) bietet solche Unterweisungen dieses Jahr zum ersten Mal an. Die Premierenveranstaltung fand am vergangenen Samstag im DRK-Gebäude in der Plittersdorfer Straße statt. Referent Manuel Hauck hat erst vor Kurzem den Ausbildungsschein als Ersthelfer für Hunde erworben.

Als Inhaber der Lehrberechtigung für „Erwachsenengerechte Unterrichtsgestalter" und langjähriger Halter von Hunden hatte er alle Voraussetzungen erfüllt. Aktuell besitzt er zusammen mit seiner Lebensgefährtin, die als Tierheilpraktikerin tätig ist, vier Hunde. Mit seiner Sanitätsausbildung und der Liebe zu den Vierbeinern war es für ihn nur folgerichtig, diese Art von Kursen im Rastatter DRK-Programm anzubieten.

Sieben Teilnehmer hatten sich am Samstag zum ersten Kurs eingefunden. Darunter befanden sich langjährige Hundebesitzer wie Peter Reith, der zusammen mit seiner Frau schon den vierten Schäferhund hält, aber auch junge Hundehalter wie Arianna Buttitta, die sich vor anderthalb Jahren in das Bild einer Hundevermittlung verliebt hat und erst seit diesem Zeitpunkt einen vierbeinigen Freund besitzt.

Der sechsstündige Kurs vermittelt Kenntnisse zur Hundeanatomie, zum Eigenschutz, zur Reanimation, zu Verbandstechniken, Vergiftungen und Krankheitsbildern. Dabei wechseln sich theoretische Einheiten mit praktischen Übungen ab. Auf der Leinwand erscheint etwa das Bild eines Hundebeins, in dem ein Schraubenzieher steckt. Hauck erläutert an diesem Beispiel kurz und knapp die richtige Vorgehensweise: „Was drinsteckt, bleibt drin!"

Niemals dürfe ein verletzender Gegenstand aus der Wunde entfernt werden. Stattdessen müsse er fixiert werden, um weitere Verletzungen und unnötigen Blutverlust zu vermeiden. Anschließend dürfen die Teilnehmer an Kunststoffbeinen das Prozedere üben. Die Verbandstechniken können ebenfalls an Pfoten aus Plastik, an Plüschtieren oder an anderen Teilnehmern geübt werden.

In diesem Zusammenhang stellt Hauck Materialien vor, die speziell in der Veterinärmedizin entwickelt wurden. Da gibt es Verbandsmaterial, dessen Oberfläche mit einer bitteren Substanz ausgestattet ist, um die Tiere davon abzuhalten, die Wunde zu lecken. Schuhe aus Neopren, die in unterschiedlichen Größen erhältlich sind, können die verletzten Pfoten beim Gassigehen schützen.

Der hauptberuflich als Trassenkonstrukteur arbeitende Hauck gibt auch Tipps für preiswertere Alternativen. So könne zum Beispiel auch ein Luftballon oder Präservativ als wasser- und schmutzabweisende Oberfläche dienen.

Immer wieder kommen Fragen auf, die die Teilnehmer umtreiben. So zum Beispiel, was passiert, wenn der Hund sich ein Stöckchen in den Gaumen ramme und es durch Schütteln wieder entferne. Hauck geht geduldig auf alle Punkte ein. In vielen Fällen sei es einfach wichtig, den Tierarzt von unterwegs zu kontaktieren und das Kommen anzukündigen, damit eine schnelle Versorgung gewährleistet sei.

Manche Fragen können die Kursteilnehmer auch selbst beantworten, indem sie aus eigenen Erfahrungen berichten. Hauck rät allen Hundebesitzern, eine Notfallbox zu richten. Diese sollte ähnlich wie der Erste-Hilfe-Kasten im Auto schnell zur Hand sein. Neben dem Verbandsmaterial sollte diese noch eine Zeckenzange und einen Maulkorb enthalten.

Neues Wissen haben alle Teilnehmer aus dem Kurs mitgenommen. Sabine Schneider sagt, sie hätte sich in der Vergangenheit einiges erspart, wenn sie gewusst hätte, wie man einen Hund in die stabile Seitenlage bringt. Nadine Bittmann ist sich sicher, dass sie sich in einem potenziellen Notfall die Reanimation zutrauen würde — das wäre vor dem Kurs noch undenkbar gewesen.

Dieses Jahr bietet der Kreisverband Rastatt noch zwei weitere Kurse an: am Samstag, 13. September, und am Samstag, 13. Dezember, jeweils von 9 bis 16 Uhr im DRK-Gebäude in der Plittersdorfer Straße 1/3 in Rastatt.


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